Tom Tykwer will noch lange Filme drehen
Regisseur Tom Tykwer will noch lange Filme drehen, "auch noch mit 98".
Seinen Regiekollegen Quentin Tarantino, der ankündigt hat, nach seinem nächsten Film aufzuhören, könne er nicht verstehen, sagte der 59-Jährige dem "Spiegel". "Wenn ich die Gelegenheit kriege, werde ich versuchen, ihm das auszureden: Du hast sie doch nicht alle. Quentin hat doch noch mindestens zehn weitere Filme in sich." Tykwers neuer Film "Das Licht" wird am 13. Februar die Berlinale eröffnen.Darin erzählt er von einer Berliner Mittelstandsfamilie, in deren Konflikten sich die großen Themen unserer Zeit spiegeln, von der Flüchtlingskrise bis zum Klimawandel. Er wolle "die Kakofonie der Gegenwart einfangen und gleichzeitig zeigen, was das Kino alles damit anfangen kann", so Tykwer. Er war zuletzt einer der Autoren und Regisseure der Fernsehserie "Babylon Berlin". "Das Licht", seinen ersten Kinofilm seit fast zehn Jahren, sieht er auch als Bestandsaufnahme der Versäumnisse seiner Generation: "Wir haben das neue Jahrtausend mit der Entfesselung der Märkte begonnen und dann letztlich nur noch zugeguckt." Für ihn sei es "schockierend, dass wir es als Realität akzeptieren sollen, wenn jemand wie Elon Musk von einem riesigen Monitor zum Wahlkampfauftakt der AfD spricht". Da habe er sofort Orwell im Kopf, ein neues Gesicht für den Big Brother. "Das ist doch eine Filmidee. Wo sind wir denn da angekommen?"